3:9 in Dissen: Kein Bonuszähler für den FC Hambergen

Die Trauben hingen hoch – zu hoch für den FC Hambergen. In Dissen unterlag der Aufsteiger unter dem Strich klar. Dennoch gab es einen Moment, in dem die Partie zugunsten des FCH hätte kippen können.

Hambergen. Es war ein Bonusspiel, eines, von dem die Tischtennis-Herren des FC Hambergen bereits im Vorfeld wussten, dass es sehr schwer werden würde, wenigstens einen Zähler zu entführen. Denn Verbandsliga-Spitzenreiter TSG Dissen besticht vor allem mit einer durch die Bank stark besetzten Formation. “Wenn man schaut, dass selbst der Sechser um 1900 TTR-Punkte hat, dann weiß man, dass die Jungs einfach gut sind”, zollte Hambergens Mannschaftskapitän Torben Tietjen den Gastgebern Respekt. Umso mehr, weil Frank Wehrkamp-Lemke, ebenjener Sechser im Duell mit dem FCH, auch noch ein Ersatzspieler war, der normalerweise in der zweiten Formation aufschlägt. So war es nicht wirklich verwunderlich, dass für die Hamberger am Ende der Auswärtspartie eine 3:9-Niederlage stand.

Die wusste Torben Tietjen dann auch einzuordnen: “Dissen ist nicht der Gegner, gegen den wir unsere Punkte holen müssen.” Das zeichnete sich während der Begegnung deutlich ab. Eigentlich gab es nur einen möglichen Wendepunkt, der die Partie auf die Seite der Gäste, die auf den erkrankten Frederick Siemer verzichten mussten, hätte ziehen können: Nach einem 1:2-Rückstand nach den Eingangsdoppeln waren im oberen Paarkreuz, in dem Dissen stark, aber eben nicht herausragend besetzt ist, Timo Spiewack und Ricardo Burmester drauf und dran, ihre “Zebras” mit 3:2 in Front zu bringen. Am Ende musste sich das Hamberger Top-Duo jedoch jeweils in fünf Durchgängen geschlagen geben. Burmester verspielte gar eine 2:0-Satzführung, auch Spiewack lag nach Sätzen 1:0 und 2:1 vorn, konnte aber seine erste Einzelniederlage des Jahres nach zuvor vier Siegen nicht verhindern. “Wenn wir die beiden Spiele gewonnen hätten, wäre Dissen vielleicht nervös geworden”, mutmaßte Tietjen. Stattdessen aber zog der noch ungeschlagene Tabellenführer, der lediglich zweimal nicht über ein Unentschieden hinausgekommen ist, mit seinen topbesetzten Paarkreuzen in der Mitte und unten bereits im ersten Einzeldurchgang entscheidend davon. Punkten konnte nur ein Hamberger.

“Jetzt kommen die Spiele, in denen wir uns etwas ausrechnen.”

Torben Tietjen

Torben Tietjen bestätigte seine gute Form und bezwang Frank Wehrkamp-Lemke in vier Durchgängen. Beim Zwischenstand von 2:7 aus Gästesicht war jedoch an eine Aufholjagd kaum zu denken, selbst dann nicht, als Spiewack einen weiteren Zähler ergatterte. Dafür war Dissen zu stark. Die Konzentration der Hamberger gilt ohnehin anderen Partien. “Jetzt kommen die Spiele, in denen wir uns etwas ausrechnen”, betonte Tietjen. Das gilt bereits für das Heimspiel gegen den Hundsmühler TV am kommenden Sonntag. Dem Tabellendritten unterlagen die “Zebras” im Hinspiel nur mit 6:9. “Vielleicht ist jetzt etwas mehr für uns möglich”, zeigte sich Tietjen vorsichtig optimistisch. Im Kampf um den Relegationsrang mit dem TuS Lachendorf und dem Post SV Stade – gegen beide Kontrahenten müssen die Hamberger noch antreten – könnten am Ende Bonuszähler gegen stärker eingeschätzte Kontrahenten entscheidend sein. “Das Gute ist: Wir haben es selbst in der Hand”, so Tietjen.


Von Thorin Mentrup – Weser Kurier