Die “Zebras” kassieren in Lachendorf den wohl entscheidenden Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt. Danach ordnet Mannschaftsführer Torben Tietjen die Situation deutlich ein.

Hambergen. War es das mit dem Klassenerhalt in der Tischtennis-Verbandsliga der Herren für den FC Hambergen? Rein rechnerisch noch nicht, doch bei nun vier Punkten Rückstand auf den Relegationsrang drei Spiele vor Saisonende haben sich die Chancen der “Zebras” drastisch verschlechtert. Das war auch Mannschaftsführer Torben Tietjen nach der extrem bitteren 7:9-Niederlage im Kellerduell bei Mitaufsteiger TuS Lachendorf bewusst.
“Eigentlich ist die Geschichte jetzt fast durch”, fasste er die Situation im Abstiegskampf zusammen. Die verschlechterte sich für seine Hamberger nicht nur durch die eigene Niederlage, sondern auch dadurch, dass die Lachendorfer darüber hinaus noch die Begegnung gegen Schlusslicht Post SV Stade deutlich für sich entschieden. Zusätzlich zum Punkt- spricht nun auch das Spielverhältnis im Vergleich mit den “Zebras” für sie. Und so kam Tietjen um eine Feststellung nicht herum: “Das wird mehr oder weniger der Abstieg gewesen sein.”
Wenn dem tatsächlich so sein sollte, dann gilt für die “Zebras” das, was auch in Lachendorf aus ihrer Sicht der Fall war: Viel hat nicht gefehlt. Auf der Suche danach, was sie zumindest den einen Zähler gekostet hatte, der ihnen alle Möglichkeiten offengehalten hätte, waren es für Tietjen wieder einmal die kleinen Momente. Die spielten sich dieses Mal vor allem in den Doppeln ab, etwa bei Pascal Mogalle und Frederick Siemer, die sich nach einem schwierigen Start ins Match kämpften, mit 2:1 nach Durchgängen führten, im Entscheidungssatz aber mit 11:13 das Nachsehen hatten. Ganz ähnlich, vor allem aber genauso bitter, lief es im Abschlussdoppel für Timo Spiewack und Ricardo Burmester.
Den 0:2-Rückstand nach Durchgängen holten sie auf, ehe sich ihre Partie im fünften Satz beim Stand von 7:7 zuspitzte. “Sie waren drauf und dran, das Spiel zu gewinnen”, wähnte Tietjen seine Teamkollegen im mentalen Vorteil und auch deshalb auf dem besten Weg, das Unentschieden zu retten. “Aber dann passieren zwei leichte Fehler.” Zwei Fehler, die die Hamberger nicht nur das Doppel kosteten, sondern auch die gesamte Partie und am Ende sehr wahrscheinlich auch die Chancen auf den Verbleib in der Verbandsliga. Ansonsten konnten sich die Hamberger eigentlich nichts vorwerfen.
“Das wird mehr oder weniger der Abstieg gewesen sein.”
Torben Tietjen
“Die Einzel sind so gelaufen wie erwartet”, blickte Tietjen auf den Spielverlauf. Unten hatten er und Frederick Siemer dominiert, in der Mitte punktete immerhin Pascal Mogalle für die “Zebras” und holte damit seinen ersten Einzelsieg in der Rückserie. Oben teilten beide Teams die Punkte. “Wobei es da auch 4:0 für uns und nicht 2:2 hätte ausgehen können”, meinte Tietjen. Doch weder Timo Spiewack noch Ricardo Burmester konnten Lachendorfs Nummer zwei bezwingen. “Stefan Kunz hat wirklich gut gespielt”, musste Tietjen neidlos anerkennen. Kunz war der Unterschiedsspieler, der auch in seinen beiden Doppeln stark aufspielte und insgesamt vier Zähler zum Lachendorfer Erfolg beisteuerte.
So standen die Hamberger letztlich mit leeren Händen da. Sie werden die drei verbleibenden Partien voraussichtlich allesamt gewinnen müssen, um doch noch die Relegation zu erreichen. Gegen den Post SV Stade und auch den MTV Jever II scheinen Erfolge durchaus möglich, aber bereits am kommenden Freitag gegen den ATSV Habenhausen, der noch Rang zwei und damit die Aufstiegsrelegation anpeilt, könnte es einen weiteren, dann wohl endgültigen Rückschlag für die “Zebras” setzen. “Wir werden noch mal alles versuchen”, kündigte Torben Tietjen zwar kämpferisch an, doch ihm war durchaus bewusst, was die Stunde für sein Team geschlagen hat: “Höchstwahrscheinlich werden wir in der nächsten Saison wieder in der Landesliga spielen.”


Von Thorin Mentrup – Weser Kurier