Der Abstieg stand bereits vorher fest. Der FC Hambergen konnte demnach ganz befreit in die finalen Saisonspiele gehen, die er schließlich gewinnen konnte. Mal mehr, mal weniger souverän.

Hambergen. Ein letztes Mal zeigen, was in einem steckt. Leichter gesagt als getan. Dabei lag es gar nicht so sehr daran, dass die Tischtennis-Spieler des FC Hambergen vor ihren finalen Saisonspielen gegen den Post SV Stade und MTV Jever II bereits als Verbandsliga-Absteiger feststanden. Im ersten Spiel traten die Stadener nur zu fünft an und zudem mit doppeltem Ersatz aus der Reserve. Das drückte merklich die Motivation der Hamberger, weil sie gegen das abgeschlagene Schlusslicht somit bereits drei Punkte geschenkt bekamen, ehe der erste Ball übers Netz flog. Vor diesem Hintergrund war der knappe 9:7-Sieg wenig rühmlich. Dafür sprühten die Hamberger beim 9:6-Erfolg gegen Jever II vor Spielfreude.
FC Hambergen – Post SV Stade 9:7: “Es ging um nichts mehr, und das hat man auch gemerkt”, meinte FCH-Kapitän Torben Tietjen hinterher. Irgendwie fanden die Gastgeber die ganze Zeit über nicht wirklich ins Spiel. Das fing in den Doppeln an, wo Pascal Mogalle und Frederick Siemer gegen Andreas Au und Florian zum Felde keine Mittel fanden und mit 0:3 klar verloren. Und es setzte sich im zweiten Doppel fort, wo Tarek Raudszus und Torben Tietjen knapp in fünf Sätzen geschlagen geben mussten.
Erst nach der anschließenden Einzelniederlage von Timo Spiewack wurden die Gastgeber ihrer leichten Favoritenrolle gerecht. Aus den nächsten sechs Spielen holten sie fünf Siege – um zum Ende hin wieder einzubrechen. Der Einzelerfolg von Torben Tietjen rettete schließlich das finale Doppel, das Timo Spiewack und Ricardo Burmester recht deutlich für sich entschieden. Trotzdem: Mit Ruhm bekleckerten sich die Hamberger wahrlich nicht.
FC Hambergen – MTV Jever II 9:6: Dafür lief es im zweiten Spiel umso besser. Torben Tietjen sprach von einem hochklassigen Match, auch deshalb, weil “da ein Gegner war, der auch Lust hatte”, so der FCH-Kapitän. Vor allem drehte Timo Spiewack auf, indem er den erst einmal bezwungenen Hendrik Hicken in fünf Sätzen bezwang. Ohnehin zeigten sich die Hausherren in den Einzeln besser aufgestellt. Im unteren Paarkreuz kassierten sie nur zwei Niederlagen. Bemerkenswert dabei: Zweimal behielten die Hamberger nach fünf Sätzen die Oberhand. Oft kamen sie während der Saison nicht in diesen Genuss. “Wir haben viel zu viele Fünf-Satz-Spiele verloren. Wenn es hochkommt, lag unsere Quote bei gerade einmal 35 Prozent, eher darunter. Das ist natürlich viel zu wenig”, so Tietjen.
Das war sicherlich ein wesentlicher Faktor für den verpassten Klassenerhalt, der an sich durchaus möglich gewesen wäre. Der minimale Abstand zum Relegationsplatz ist ein Indikator, wenngleich Torben Tietjen sich nicht recht sicher ist, ob sie in der Saisonverlängerung eine Chance gehabt hätte. “Es wäre auf jeden Fall sehr schwer geworden”, weiß er. Das Abenteuer Verbandsliga würden die “Zebras” aber jederzeit wieder wagen. Nicht auszuschließen, dass sie in der kommenden Landesliga-Saison wieder oben mit dabei sind. Das erklärte Ziel ist das erste Tabellendrittel. Die Mannschaft wird dabei auch in der aktuellen Konstellation zusammenbleiben. “Und dann gucken wir mal, was am Ende herausspringt”, meinte Torben Tietjen.
Info
FC Hambergen – Post SV Stade 9:7: Spiewack/Burmester – Mauritius/Staib 11:0, 11:0, 11:0; Raudszus/Tietjen – Meyer/Detjen 16:14, 11:4, 2:11, 4:11, 6:11; Mogalle/Siemer – Au/zum Felde 7:11, 3:11, 11:13; Spiewack – Au 6:11, 3:11, 6:11; Burmester – Mauritius 11:0, 11:0, 11:0; Raudszus – Detjen 11:8, 11:6, 11:4; Mogalle – Meyer 8:11, 4:11, 11:6, 9:11; Siemer – Staib 14:12, 11:7, 11:8; Tietjen – zum Felde 11:8, 11:5, 8:11, 8:11, 11:7; Spiewack – Mauritius 11:0, 11:0, 11:0; Burmester – Au 11:6, 6:11, 8:11, 11:8, 11:6; Raudszus – Meyer 11:9, 11:9, 9:11, 7:11, 5:11; Mogalle – Detjen 9:11, 11:4, 12:10, 8:11, 6:11; Siemer – zum Felde 13:11, 12:14, 11:4, 4:11, 10:12; Tietjen – Staib 11:6, 11:6, 11:7, Spiewack/Burmester – Meyer/Detjen 5:11, 11:6, 11:9, 11:6.
FC Hambergen – MTV Jever II 9:6: Spiewack/Burmester – Rohlfs/Schieffer 11:9, 11:6, 11:7; Raudszus/Tietjen – Hicken/Kohlrautz 6:11, 5:11, 10:12; Mogalle/Siemer – Fries/Rieken 9:11, 8:11, 4:11; Spiewack – Rohlfs 11:4, 11:5, 11:7; Burmester – Hicken 6:11, 8:11, 16:14, 6:11; Raudszus – Fries 11:7, 11:8, 11:5; Mogalle – Kohlrautz 9:11, 7:11, 7:11; Siemer – Schieffer 11:4, 11:8, 11:5; Tietjen – Rieken 7:11, 11:3, 11:6, 11:8; Spiewack – Hicken 6:11, 11:7, 11:5, 7:11, 11:7; Burmester – Rohlfs 11:8, 10:12, 11:7, 11:13; 11:4; Raudszus – Kohlrautz 7:11, 7:11, 4:11; Mogalle – Fries 13:11, 3:11, 8:11, 11:9, 10:12; Siemer – Rieken 12:10, 11:5, 10:12, 11:9; Tietjen – Schieffer 11:6, 13:11, 11:4
von Dennis Schott – Weser Kurier